Beitrag vom 25. April 2023
DIE LINKE. Bayern startet eine Petition zur Abschaffung der Hausaufgaben. Initiiert wurde sie von der Landessprecherin und Spitzenkandidatin Adelheid Rupp und der Landessprecherin Kathrin Flach Gomez zusammen mit Michaela Dietrich, Bundes- und Landessprecherin von mut Bayern, und Sebastian Felsner, Sprecher des mut-Forums für Bildung. Dietrich und Felsner kandidieren auch auf der Liste der LINKEN. Bayern für die Landtagswahl. Weitere Initiator:innen sind Nicole Gohlke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN. im Bundestag, Achim "Waseem" Seger, Landesvorstand die Urbane Bayern, und Martin Bauhof, Landtagskandidat der LINKEN.
Adelheid Rupp erklärt dazu: „Wir haben diese Petition gestartet, weil für uns die Einübung des Schulstoffs zu wichtig ist, als dass wir diesen Prozess als plumpe Hausaufgabe in die Heimarbeit auslagern wollen. Das Verinnerlichen des Gelernten ist grundlegender Bestandteil des Lernprozesses; vermutlich sogar einer der Wichtigsten. Gerade deshalb darf dieser so essenzielle Teil der Bildung nicht in das Kinderzimmer oder an den Küchentisch weggeschoben werden.
Je nach Geldbeutel der Familie fällt die Hausaufgabenbetreuung in den meisten Fällen entweder an die Mütter oder an bezahlte Nachhilfekräfte. Das eine festigt ein patriarchales Weltbild, das andere benachteiligt Familien, die sich keine Betreuung leisten können. In Deutschland hängen die Bildungschancen der Kinder immer noch sehr vom Vermögen der Eltern ab. Das Abschaffen der Hausaufgaben wäre ein Schritt, hier umzusteuern.“
Michaela Dietrich ergänzt: „Wir wollen mit unserer Petition deshalb die Hausaufgaben wieder zurück in die Schule holen und den entsprechenden Paragraphen in der Schulordnung dahingehend ändern, dass die Lehrer:innenkonferenz künftig vor Beginn des Schuljahres ein Konzept entwickelt, in dem festgelegt wird, dass der Unterricht so gestaltet wird, dass bei durchschnittlichem Leistungsvermögen in angemessener Zeit unter Berücksichtigung der Anforderungen des Nachmittagsunterrichts sowie der Inanspruchnahme durch die praktische Ausbildung an beruflichen Schulen eine weitere Vertiefung des Stoffes nach Ende des Schultages nicht mehr notwendig ist.
Für uns sprechen mehrere Gründe dafür, Hausaufgaben abzuschaffen, beziehungsweise wieder in einen Ganztagsschulunterricht zu integrieren. Lerndefizite können im Unterricht besser erkannt und behoben werden. Schülerinnen und Schüler haben außerdem auch ein Recht auf Freizeit. Durch die Besprechung der Hausaufgaben fehlt auch wertvolle Übungszeit im Unterricht. Die Besprechung ist für diejenigen Schüler:innen sinnvoll, die die Hausaufgaben (mit oder ohne Unterstützung) erledigen konnten. In dieser Zeit könnte aber auch gemeinsam geübt und individuell unterstützt werden. Deshalb machen wir uns für eine Ganztagsschule ohne zusätzliche Hausaufgaben stark, rufen zum Unterschreiben unserer Petition auf und werden diese in den Landtag einbringen.“
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