Beitrag vom 23. Juli 2023
Klimawandel, erneuerbare Energien, Flächenfraß und stetig steigender Holzbedarf, das waren die Themen des Waldspaziergangs vom letzten Freitag zu dem der Kreisverband Die Linke. eingeladen hat. Gefolgt waren dem Aufruf vier Interessierte und begleitet wurden sie von zwei Referenten des bayerischen Staatsforsts.
Herr Harald Schiller, Leiter des Forstbetrieb Allersberg, begann den Spaziergang damit über die Struktur des bayerischen Staatsbetriebes zu berichten. Dabei zeigte er wie der Wald aktuell verteilt ist und rund 30% unter die eigene Bewirtschaftung des Landes fallen. Bei den in Bayern vorkommenden 2,6 Millionen Hektar fallen somit 780.000 Hektar in die Aufgabe von 40 Betrieben mit rund 2500 Stellen und 200 Auszubildenden. Leider zeigt sich auch hier der Fachkräftemangel in allen Bereichen trotz der sehr vielfältigen Aufgaben in diesem Berufszweig. Der Arbeitsbereich Allersberg mit seinen rund 50 Mitarbeiter:innen hat dabei eine Ausdehnung von 92km Luftlinie von der Südspitze Gunzenhausen bis hoch nach Velden.
Für die Mitarbeiter:innen ist Naturschutz und nachhaltiges Bewirtschaften dabei nicht nur Teil der 300-jährigen Geschichte, sondern wurde auch in den Revieren rund um Neumarkt schon vor 40 Jahren fest integriert. Waldumbau, Neupflanzungen und Anpassung an die klimatischen Veränderungen sind dabei nur ein Teil. Auch der Erhalt und die Schaffung von Naturwäldern, das Liegenlassen von Totholz und somit die Schaffung von vielen Lebensräumen gehört ebenso dazu. Aber eben auch das Entnehmen von Bäumen und eine gewisse kaufmännische Leistung, auch um Raum für die unterschiedlichen Anforderung der Baumarten zu schaffen.
Im Verlauf des Spazierganges wurde dadurch sehr deutlich das der bayerischen Staatsforst nicht nur einen wesentlichen Teil zum Waldumbau und Naturschutz beiträgt sondern auch die aktuellen Entwicklungen im Blick hat um den Wald für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Wie komplex diese Thematik vor allem mit dem Klimawandel im Hintergrund ist zeigte sich als das Thema Holz als Produkt zum Gesprächsthema wurde. So kann der Wald nur eine gewisse Menge, abhängig von der Fläche und Baumsorte, an CO2 speichern und gibt teilweise sogar wieder CO2 ab. Eine ungebremste Ausdehnung kollidiert wiederum mit den Anforderung an den Naturschutz bei Wiesen und eben auch mit landwirtschaftlich genutzten Gebieten.
Die Überprüfung wie viel Wald wir überhaupt haben und wie viel von diesem „Vorrat“ nutzbar ist erfolgt im 10 Jahres Rhythmus durch eine Inventur. „Ich zähle dann Bäume“, erklärt Herr Michael Sturm dann scherzhaft. Das es aber deutlich komplexer ist zeigte er den Spaziergängern dann an einem praktischen Beispiel mit Kompass, Entfernungsmesser auf Ultraschallbasis, Tablet für das Kartenmaterial und Kluppe zum Vermessen des Baumdurchmessers. Auch wie sich grob die Höhe eines Baumes bestimmen lässt führte Herr Sturm den Interessierten vor.
Alles in allem ein sehr spannender Vortrag nicht nur zum Berufsfeld sondern auch zu den Herausforderungen und Anforderungen an den Wald, Waldbesitzer:innen und die Forstbetriebe, der mit Applaus und vielen Danksagungen seinen Abschluss fand.
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